Geschichte des Kaffeehauses in Österreich |
Das
Wiener und das österreichische Kaffeehaus, ist legendär - weltberühmt, |
Man
schreibt den 12. August 1683. Im Zuge der 2. Türken- belagerung greifendieTürken
mit aller Vehemenz die Stadt an Wien. Die heldenhaften Wiener unter der
Führung Graf Starhembergs können
den Ansturm noch einmal abwehren. Doch mit einem Schlag ist deutlich
geworden, wie gefähr- lich die Lage der umzingelten Stadt ist. Man
brauchte Hilfe. Es wird ein Wiener Namens Georg Franz Kolschitzky aus-
erkoren, als Bote Hilfe von Karl von Lothringen zu erbitten. Dieser
war es dann, der zusammen mit Jan Sobiesky,dem Polenkönig die Türken tatsächlich
vertrieb. |
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Die Wahrheit ist nüchterner. Erstens war
Kolschitzky nicht der erste Kaffeesieder und zweitens war er nur
ein
kleiner Kund- schafter wie duzende andere Kuriere.
Der Einfachheit halber wurde er zur Symbolfigur der Kaffeesieder
hochstilisiert, denn zur Entstehung der Kaffeehaustradition hat
eine ganze Reihe
von Persönlichkeiten beigetragen, deren Leistung
einzig und allein
Herrn Kolschitzky zugeschrieben wurden. |
Das Wiener Kaffeehaus hatte
seine erste Krise zu bestehen. Man griff zu Kaffeesatz
(Zichorie, Feigen,
Roggen, Gerste und auch Zwetschkenkerne). Während des Wiener Kongresses
begann eine neue Hochblüte, es entstanden Luxuskaffees in denen dann auch
Wein und kleine warme Speisen serviert wurden. 1839 zählte man bereits 88
Kaffeehäuser. Es entstanden Konzertkaf- fees für die
musikliebenden Wiener, in denen Musiker wie Schubert, Mozart und
Beethoven ver- kehrten. Berühmt waren die 3 Kaffeehäuser an der
Prater
Hauptallee, wo man nach Spaziergän- gen einkehrte und junge Adelige auf
Brautschau gingen.
Mitte des 19. Jahrhunderts erlebten die Konzertcafés ihre Hochblüte durch Komponisten wie Lanner, Strauß und Ziehrer. Der Höhepunkt war die Wiener Weltausstellung, die trotz Börsen- krachs dem Wiener Kaffee Weltruf verschaffte und zahlreiche Betriebe nach Wiener Art in ganz Europa entstehen ließen. Aber auch Literatencafés wie das Griensteidl schafften es zu Welt- ruhm. Das Central, in dem Anton Kuh, Alfred Polgar und Egon Fridell ihre Werke verfaßten, be- herbergte aber auch leidenschaftliche Schachspieler, wie den russischen Revolutionär Leonid Trotzky. Die Maler hingegen trafen sich im Kaffee Sperl, das als einziges original klassizistisch- es Kaffeehaus heute noch genau so aussieht wie vor 100 Jahren. Nur mehr wenige Ringstraßen- cafés, die seinerzeit mit unvorstellbarem Aufwand eingerichtet waren säumen heute noch den Prachtboulevard. Sie waren und sind Treffpunkt für die elegante Welt, Businessmen, Künstler, Spekulanten, Tummelplatz für Verliebte - das war und ist heute noch das Wiener Kaffeehaus |