Anbau, Ernte und Verarbeitung des Kaffees | |
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Über 80 Kaffeesorten sind
den Botanikern bekannt, doch nur zwei von ihnen beherrschen den Weltmarkt:
Coffea arabica (ca. 75%) und Coffea robusta (ca. 25%). Coffea arabica zählt zu den edelsten Kaffeesorten der Welt. Aus dem Jemen und Äthiopien stammend, ist der Kaffee mit- tlerweile auf der ganzen Welt beheimatet. Die ideale Anbau- höhe liegt zwischen 600-1800m. Seine Kaffeekirschen reifen in 8 - 9 Monaten und werden mehrheitlich nach dem nassen Verfahren aufbereitet. Der Arabica ist sehr aromatisch und mild, von abgerundetem und angenehmem Geschmack. Coffea robusta kann im Geschmack nicht ganz mit Erstge- nanntem mithalten, ist schnellwüchsiger, ertragreicher und - wie der Name schon sagt - robuster gegen Hitze und Schäd- linge als der Arabica. Die Anbauhöhe erstreckt sich bis etwa 600m ü.d.Meer. Die Robusta-Kaffekirschen reifen in 10 - 11 Monaten und werden fast ausschließlich nach dem Trocken- verfahren aufbereitet. Er ist leicht kantig und etwas rauher im Geschmack, daher sehr geeignet für Espresso-Mischungen. Klimazonen mit Temperaturen zwischen 20-25° C, viel Regen und nachfolgende Trockenzeiten sind ideale Witterungsver- hältnisse für den Anbau der Kaffeepflanze. Starker Wind, ex- treme Hitze und Frost schaden ihr. Der kälteempfindlichere Robusta bevorzugt den 10. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators. |
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Nach Aussaat und Aufgehen
des Samens wächst die Pflanze 3-4 Jahre heran. Erst dann beginnt sie
zu blühen und Früchte zu tragen. Die
Kaffeebäume, die bis zu 18m Höhe erreichen können, werden
auf den Plantagen auf Strauchhöhe zurück- geschnitten. Durch die
unterschiedliche
Reifung eines Kaffee- strauches dauert
die Ernte, die durchwegs noch händisch er- folgt,
mehrere Wochen. Danach sind
entweder die trockene oder die nasse Aufbereitung die
Hauptarbeitsgänge. Dabei kommt es zum: 1. Waschen der Kaffeekirschen 2. Trennen von Kirschen und Bohnen. Im Pulper wird das Fruchtfleisch von der Bohne entfernt. 3. Fermentierung -Die Fruchtschleimrückstände lösen sich in einem 12 - 36 Stunden dauernden Gärprozeß von der Bohne. 4. Waschen. Nach dem Bad im Fermentationsbecken werden die Fruchtreste von den Bohnen gewaschen. 5. Trocknen. Die Bohnen müssen nach den vielen Wasser- bädern zwischen ein bis zwei Wochen trocknen. In vielen Ländern breitet man sie dazu auf Rosten oder Plattformen aus und lässt sie an der Sonne trocknen. 6. Entfernen von Silber und Pergaminohaut. Die Bohnen sind von zwei dünnen Hautschichten umgeben die in speziellen Maschinen von den Bohnen geschliffen werden. 7. Auslese und Sortieren. Bruch-,Stinker- und unreife Bohnen werden meist händisch oder auch maschinell ausgelesen. Die guten Bohnen sortiert die Maschine anschließend nach Größe. Den Löwenanteil an der Kaffeeproduktion halten heute Süd- amerika und Afrika, und hier hier sind Brasilien, Kolumbien, Guatemala sowie Kenia und Java führend. Anfang des 20. Jhdt. wurden etwa 90% der Weltkaffeeernte in Brasilien pro- duziert. Auf Grund des hohen Koffeingehaltes und des gerin- geren Säureanteils wird der brasilianische Kaffee in Europa und insbesonders von den Italienern sehr geschätzt. Brasilien exportierte im Jahr 2000 rund 1 Mil. Tonnen Kaffee. |